Die Vorstellung als Krankenschwester schnell die Familienkasse aufbessern zu können und so doch eine eigene Wohnung zu finanzieren ist überaus verlockend. Den Kindern alles ermöglichen können. Von unterschiedlichen Hobbys, Ausflügen, Ferien ect.
Ein kurzer Blick zurück; was haben wir gelernt die letzten 5,5 Jahren? Loslassen – in die Hände Gottes. Was haben wir losgelassen? Alles. Unsere physische Sicherheit, die Kinder, die Finanzen, Materielles, unser Alltag. Wir lebten im ständigen Bewusstsein, dass der Tag am Abend zeigen würde, wie er sich gestaltet hat. Da war eine Idee von geplanter Schule und dem ein oder anderen Termin. Seit Start der Corona-Massnahmen durch den Staat sind diese Tagesstrukturen aber manchmal mit, manchmal ohne Ankündigung ins Wasser gefallen. Als Schweizer Auswanderer war ein gefüllter Terminkalender gang und gäbe. Die letzten 4 Jahren haben wir aber nicht mehr als das „Heute“ geplant, immer im Wissen, vielleicht – vielleicht auch nicht. Nach Corona kam der Krieg. Auch da gestaltet sich das Leben spontan und ohne Gewissheit.
Unser Alltag war trotzdem immer gefüllt. Da standen so oft am Mittag Schulfreunde neben unseren Kindern und schauten mich mit hoffnungsvollen Blicken an. Würde ich ihnen erlauben mit uns nach Hause zu kommen um mit uns zu essen? Nur wenige male musste und konnte ich nein sagen. Zu sehr liebte ich das Gewusel lebendiger Kinder und die Gemeinschaft am erweiterten Familientisch. Ein selbstverständliches Kommen und Gehen mit Kindern aus der Nachbarschaft. Dankbare Mütter, Marianne ist Zuhause auch im „Notfall“.(Von denen es nicht wenige gab.) Oh wie schmerzlich vermisse ich diese Zeit. Zeit für die Kinder, Zeit für mein Umfeld, Zeit für Gott-Bibel-Gebet, Zeit mein Mann zu unterstützen. Finanziert wurde unser Lebensstiel von Gott selbst, der uns immer wieder auf sehr kreative und berührende Art und Weise überraschte. Ja mein Mann arbeitete hart und ist bis zum heutigen Tag erwerbstätig. Wir mussten uns trotzdem neu ausrichten und lernen abhängig zu sein von einem himmlischen Vater, der uns aber mit allem versorgt. Dieser Lebensstil in Israel war nicht anders möglich. Mit einem Touristenvisa war es mir nicht erlaubt, auf irgend eine Art und Weise Geld zu verdienen. Es war gut so.
Unsere Kinder prästieren gerade einen gewaltigen Kulturschock. Gemeinsam beschlossen wir als Ehepaar, der Versuchung keinen Raum zu geben. Ich bleibe Zuhause. Mein Programm; Zeit für Kinder, Zeit für mein Umfeld, Zeit für Gott-Bibel-Gebet, Zeit mein Mann zu Unterstützen. Die Reihenfolge sei „dahin gestellt“.
Unsere Pläne? Wir leben im hier und jetzt. Mein Gebet, mit der Schweizer Kultur zurecht zu kommen, Enttäuschungen zu überwinden, zurück zu finden in die tiefe Dankbarkeit des Herzens und nicht nur im Verstand. Wir planen grundsätztlich nicht weiter als zwei Wochen. Die hohe Flexibilität eines ungeplanten Terminkalenders erhöht die Chance vom Heiligen Geist zur rechten Zeit an den richtigen Ort gerufen werden zu können. Immer wieder werden wir gefragt, bleibt ihr hier? Wenn erneut der Weg frei gemacht wird für Israel, nein, dann bleiben wir nicht. Egal welchen Zeitraum wir hier in der Schweiz sein werden. Es ist in Gottes Hand. Wir haben grosses Verständnis für das ausgeprägte Unverständnis unseres nächsten Umfelds. Aber unser Entschluss steht fest. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen. (Bibel, Josua 24:15) Dort wo er uns hin ruft, dort wollen wir sein. Gott verspricht, sich um die Herzen der Kinder zu kümmern. (Bibel, Jesaja 54,13)
Weiterführung folgt mit Blog – Was bisher geschah… 8! Diese ist in Bearbeitung und folgt bald.