was bisher geschah… 5

Vielleicht schüttelst du den Kopf. Schweiz, ein Gefägnis? Nein, ein Gefägnis ist es nicht. Aber Schweiz hat sich zu einem Land entwickelt, in welchem wir uns in keinster Weise wohlfühlen.

Aber um die Geschichte chronologisch zu erzählen, zurück zu August. Die Kinder ultra gelangweilt. Die Familiäre  Situation sehr angespannt. Öffentliche Spielplätze leer. Keine eigenen Spielsachen zu Hause. Beschäftigungstherapien werden gesucht und erfunden. Freundschaften spontan zu schliessen gelingt vorwiegend mit Ausländerkinder. Antisemitische Äusserungen und Handlungen bleiben nicht aus. In uns fliesst kein Blut dass uns als Juden rechtfertigt. Aber wir haben nichts zu verbergen und stehen zu 100% hinter dem jüdischen Volk Gottes. Inzwischen gilt es auch die schmerzhafte Konfrontation mit schweizer Medien auszuhalten. Nur tropfweise konsumiere ich, was auf schweizer Medienkanäle berichtet wird.

Der Schulstart stand vor der Tür. Ein Gespräch mit der Schulleitung folgte. Wir durften uns bis Ende August Zeit lassen mit einem Entscheid, da in Israel die Schule jeweils am 01. September beginnt.

Parallel zu unserem unerwarteten Aufenthalt hier in der Schweiz, wollte der Vermieter  unserer Wohnung in Jerusalem Gewissheit. Der Vertrag lief im Juli aus. Obwohl wir die August-Miete auch ohne Vertrag bezahlten, wurden Nachhmieter gesucht und gefunden. Eine staatliche Einrichtung die sich um benachteiligte Bevölkerungsmitglieder kümmert. Freunde von uns erkannten unsere schwierige Lage, organisierten sich und räumten die ganze Wohnung. Männer und Frauen die uns kaum kennen, Eltern von Klassenkameraden unserer Kinder, wir können einfach nur staunen. Volontaire. Stunden arbeit. Via Zoom ein paar Anweisungen von uns, was bleibt, was weg, was verschenken ect… Unser Hausrat liegt nun verstaut in einem Container. Wir waren komplett überfordert, mussten aber weiter funktionieren. Mit den Kinder besprachen wir, was da vor sich ging. Tränen über Tränen flossen. Die Kinder sorgten sich nicht um ihre privaten Sachen. Die Tatsache, dass wir uns nicht verabschieden konnten und unklar ist, wann wie wo wir unsere Freunde wieder sehen werden, schmerzt tief in der Seele. Gott sei Dank ist unser Beistand, Gott selbst, mit uns gereist.

 

 

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