Um die Geschichte kurz zu halten, keine tieferen Erklärungen, warum wir das Land verlassen müssen um einen neues Visa zu beantragen. Gott zur Ehre darf ich aber sagen, der Richter hat alles was in seiner Macht steht getan, uns zu helfen. Entgegen seinem Ruf.
So legte er das Datum unserer Ausreise fest auf den 15.April. Pessach-Ferienstart in Israel. Und er setzte das Innenministerium unter Druck, uns innerhalb von zwei Wochen den Bescheid für das Visa geben zu müssen. Die Frist der Feriendauer. Unsere Anwältin jubelte. Für sie ist der Fall geklärt. Pascal, mein Mann, hat das Recht auf ein erneutes Arbeitsvisum. Es stehe nichts mehr im Weg. Geniesst eure Ferien – so ihr Abschied.
Mein Mann startete die Suche nach bezahlbaren Flügen für eine Sechsköpfige Familie. Jeden Tag stieg der Frustpegel. „Schluss damit“, sagte ich.“ Yeshua (Jesus) wird sich um diese Flüge kümmern.“ Und das tat er. Eines Tages folgte mein Mann einem inneren Impuls, dort und dort für Flüge zu schauen. Er traute seinen Augen nicht. So günstig, wo lag der Hacken? Schnell buchen. Prompt. Nur eine Stunde später waren diese Preise nicht mehr verfügbar. Er fand heraus, dass er einen „Bug“ im System erwischt hat. Danke Gott.
Die Vorbereitungen hielten sich in Grenzen. Pessach – Putz, aufräumen und so sauber machen, dass die Wohnung bereit wäre für Gäste aus Gebieten, die stehts unter Alarm stehen. Jerusalem ist ein ruhiges Plätzchen. Optimal, sich ein wenig zu erholen. Es flossen sehr viele Tränen. Immer wieder fragte ich meinen Mann, warum wir wohl so viel weinen? Die Nachbarn weinten mit uns. Die Schule, die Freunde, alle in unserer Umgebung weinten, obwohl wir alle davon ausgegangen sind, dass wir in ein paar wenigen Wochen zurück sein werden.
Mit der Schule vereinbarten wir, dass wir etwas Schulmaterial mitnehmen würden. Wir alle wussten, dass das Innenministerium sich nicht an die vereinbarte Zeit halten würde. Aber das ist nicht schlimm. Die Lehrer machten sogar das Angebot, unsere Kinder per Zoom weiter zu unterrichten. Es gab Geschenke, Umarmungen, weitere Tränen… Das uns so liebgewordene Volk jetzt zurück zu lassen war sehr schwer. Es befindet sich im Krieg, in der Ungewissheit was morgen sein wird.