Liebe Glaubensfamilie, liebe Sinn-des-Lebens Suchende,
Steh auf und… Eine sehr schwere Zeit liegt hinter uns. Mitte Januar erlitt ich – ja was eigentlich – vielleicht war es ein erneuter Schub Longcovid? Dazu kamen Ängste. Ohne Trigger, mit Trigger, erklärbar, unerklärbar, auf jedenfall furchtbar. Ich fürchtete mich vor allem und hatte doch keine Ahnung vor was. Eine Angst nicht in Worte fassen zu können macht es schwer, sie konkret zu konfrontieren und die Wahrheit hinein zu sprechen. 2 Jahre und 9 Monate brauchte ich, mich von meinem ersten Longcovid zu erholen. Eine herausfordernde Zeit. Und doch so gut weil lehrreich. Gefüllt mit Segen, Wundern, Erkenntnis. Eine Zeit des Aufraffens, des Aufstehens, des nicht Aufgebens.
Januar war ein Bumm keiner sondergleichen. Nichts kam an diese gefühlte Ölpresse heran. Unkontrolliertes Körperverhalten, Ängste die dir fast den Verstand rauben, die aber keiner offensichtlichen Ursache unterliegen. Mein vorherrschender Gedanke war stehts; Der Feind Satan will uns fertig machen. Der macht uns fertig, wenn Gott nicht sofort eingreift. – Bevor ich mich in Details verliere; er hat eingegriffen. Nicht wissend wie ich dieser Situation begegnen soll, verzichtete ich auf einen Arzt Besuch. Erfahrungsgemäss gibt es nur eine Behandlungsmethode hier in Israel für Dinge die nicht erklärt werden können; so fällt auch Longcovid unter psychische Krankheit und wird entsprechend mit Psychopharmaka behandelt. (Vielleicht hat sich das in den drei Jahren geändert.) In meinem Herzen wusste ich ganz genau. Das ist nicht die Angelegenheit eines menschlichen Arztes. Wenn ich einen geistlichen Durchbruch möchte, wenn ich endlich wissen will, ob Yeshua den Glaubenden wirklich heilt, wenn ich will dass der Feind begreift, dass ich ein Kind des allerhöchsten Gottes Elohims bin, dann MUSS ich meinetwegen diese göttliche Befreiung aus aller Not und von allen Ängsten erleben. (Psalm 34) Meine Befreiung startete mit dem Satz; Steh auf.
Während meinem Bibelstudium fiel mir auf, wie oft dieser Satz steht; Steh auf und… Dabei ist es doch offensichtlich, bevor ich mich von einem Ort zum anderen bewege garantiere ich, dass ich aufstehe. Eher wenig Menschen kriechen freiwillig von A nach B. Warum diese wiederholten Aufforderungen? (Markus 10.49, Lukas 17.19, Matthäus 9.5 um nur einige von ihnen zu nennen.)Bereits zwei drei Tage später sollte ich die tiefe Bedeutung erfahren.
Am morgen nach einer sehr geplagten Nacht lag ich da, im selbstmitleid badend. Ein grosser Tag für Yinon. Über Wochen haben sie darauf hingearbeitet und sich gefreut. Familientag im Kindergarten. Kraftlos überlegte ich mir, wie ich meinem Sohn nun beibringen würde, dass seine geliebte Ima nicht dabei sein konnte. Da hörte ich eine messerscharfe Stimme im Herzen; „Steh auf!“ Kein Raum für eine Widerrede. Also stand ich auf, machte mich bereit. Schleppend und den Sohn an der Hand machten wir uns auf zum Kindergarten. „Herr, wenn das du warst, dann bitte, gib Kraft genug mir als unvermögende.“ Der Herr hat gesprochen, der Herr hat gehört und gesehen, der Herr hat eingegriffen und gesegnet. Der Morgen war überwältigend. Beeindruckt über dieses Geschehniss dachte ich mehr und mehr darüber nach. Forderte mich auf, im Glauben aufzustehen. Immer und immer wieder. Da war eine Situation einige Minuten bevor ich meinen Sohn vom Kindergarten abholen musste. Ich lag tatsächlich auf dem Boden. Am Ende meiner Kräfte. Zweifelnd. Wird diese Not je enden? Mein Mann irgendwo unterwegs mit einer Gruppe. Ich möchte mich selbst motivieren aufzustehen, keine Chance. Da schenkte mir der heilige Geist eine Erinnerung. (Daniel 8.18, 10.8-11, 10.17-19 und Hesekiel 2.2) Da ist die Rede von einem Helfer. Der Herr fordert aufzustehen, aber er schenkt gleichzeitig den Heiligen Geist oder einen Engel der hilft. So lag ich da und sagte; „Herr, ich muss meinen Jungen holen. Heiliger Geist hilf mir aufzustehen, wie du Hesekiel geholfen hast auf die Beine zu kommen.“ Er ist einfach unglaublich treu. Es war wirklich eine Kraft die mich erfüllte, ich stand auf, holte den Jungen und war sogar fähig zu kochen und irgendwie mit den Kindern Hausaufgaben zu machen.
Steh auf. So simpel, so kraftvoll, so weltbewegend. Aufstehen als zentraler Bestandteil des Glaubensleben. Aufstehen bedarf einer Entscheidung. Es ist der erste Schritt vor einer weiteren Tätigkeit. Aufstehen bedeutet, Haltung einnehmen. Sich bereit machen für das was kommt. Ein Akt des Gehorsams. Überwinden wollen. Überwinden. Dies geschieht nicht nur physisch. Mental und geistlich kann ebenfall aufgestanden werden. Aufstehen um etwas zu verändern. Aufstehen und Veränderung erwarten. Aufstehen als Statement. Aufstehen als Ehrerbietung… Aufstehen hat es in sich.
Diese Zeilen verfasse ich nun knappe 8 Wochen nach „Prüfbeginn“. Oder die, die es gerne irdisch genannt haben möchten, nach „Krankheitsbeginn“. Ich stehe am Morgen auf, bin inziwschen Fähig dem normalen Alltag zu begegnen. Liege nicht mehr herum und die Ängste sind nicht nur viel weniger, sondern auch viel schwächer. Als wollen sie sich mal sanft anmelden um dann doch zu fliehen, weil sie gegen die biblischen Wahrheiten doch keine Chance haben. Mein Herz sehnt sich geradezu danach, tiefer in diese Gottesliebe einzutauchen. Mit dem Verstand verstehe ich, das Herz braucht immer so seine Zeit. So ist mein Genesungszustand dank den unglaublich starken, treuen und geduldigen Betern die mir non stop zur Seite stehen viel viel besser geworden. Mein Hunger nach einer echten Begegnung mit dem Vater aller Väter jedoch nicht gestillt. Ich kann nur mit grosser Spannung darauf warten, was er noch vorbereitet hat und beuge mich vor ihm und seiner unglaublichen Gnade, die uns als ganze Familie durch diese Zeit gebracht hat ohne eigentlichen Schaden.
Nun segne ich dich im Namen Yeshuas an der Freude für das Gute immer und immer wieder aufzustehen.
Von herzen aus Jerusalem
Marianne