Unser Jüngster hat ein kleines Loch im Zahn. Ein Zahnarzt muss her. Unser Sohn hat ein grosser Vorteil gegenüber seinen Geschwistern. Es fällt ihm leicht zu lieben. Somit hat er schnell Vertrauen zu wohlgesinnten Menschen und getraut sich auch einfach mal selbständig zu sein. Am Ende des Zahnarzt – Termins feiern wir drei Helden. Unser Jüngster war ganz alleine beim Zahnarzt. Alle diese Geräte zu sehen und wie sie Yinon eine Spritze verpassten – keine Chance da als Mama standhaft zu sein. (Sage ich als Krankenschwester!) Mein Platz ist im Wartezimmer. Der zweite und die dritte Helden/in sind der Zahnarzt mit der Assistentin. Sehr sorgfältig, ruhig, ermutigend und wirklich im höchsten Mass kinderfreundlich haben sie diese Flickarbeit gemeistert, denn ich konnte alles von meinem Platz aus hören.
Kaum fertig durfte sich der kleine Klient eine Belohnung aussuchen. Schneeweiss im Gesicht, war er froh an der frischen Luft zu sein. Alles in allem doch ein bisschen viel. Schnell nach Hause.
Es gab mir doch zu denken. Wenn wir die Bibel lesen, heisst es immer – vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Obwohl er der Jüngste ist, zeigt sich Yinon immer wieder am furchtlosesten. Ist er einfach so mutig? Vielfach stelle ich fest, die Kinder in seinem Alter müssen sich selbst spüren. Grenzen austesten. Profilieren. Stärker. Besser. Das ist bei Yinon tatsächlich nicht der Fall. Er muss sich niemandem beweisen, auch nicht sich selbst. Er hat wirklich eine ausserordentliche Gabe sich zweifelsfrei von Gott geliebt zu wissen. Und wenn er gar nichts zu beten weiss, dann ist sein Standartsatz; „Danke Gott dass du mich liebst! Amen.“
So einfach könnte es sein. Diese Liebe bewirkt ein Vertrauen und ein Mut, die ihn überwinden lässt. Ein Rabbi sagte mal; Mut ist nicht, keine Angst zu haben. Mut ist, wer die Angst überwindet.
Zuhause angekommen sagte ich; „Danke Yeshua hast du unseren Sohn stark gemacht wie Josua!“ Ganz trocken erwiederte Yinon; „Danke bin ich Josua…“ (Josua ist eine starke Persönlichkeit in der Bibel, der das Volk Israel ins verheissene Land brachte. Sein Gottvertrauen brachte ihm viele Siege ein.)
Ja, das ist Vertrauen und absolut angebrachtes gutes Selbstwertgefühl. Ich glaube, so hat es Gott eigentlich gedacht. Ich wünsche dir und mir von ganzem Herzen mehr von dieser Selbstverständlichkeit sich geliebt zu wissen vom Schöpfer des Universums.
Sei herzlich gegrüsst
Marianne